Sehr geehrter Herr Bürgermeister Gennies,

die Firma Günter Jaeger Steinbruchbetriebe beabsichtigt den bestehenden Steinbruch in Größe von 17,3 ha um 14,3 ha in Richtung Westen und Südwesten in der Fläche zu erweitern. Der Altbereich soll um ca. 20 m vertieft werden, wodurch ein Gewässer von etwa 20 ha entsteht.

Diese massiven Eingriffe in unsere Natur, das Wasserschutzgebiet und andere umweltrelevanten Bereiche möchten wir hier gar nicht thematisieren. Wir vertrauen auf die Gutachten und das der Kreis seine Pflichten ernst nimmt.

Was uns aber zu wenig Beachtung findet sind die Menschen, die in den Ortschaften Nespen, Odenspiel und Ulbert leben. Der Steinbruch kommt der Ortschaft Odenspiel immer näher.

Wie wirken sich Staub, Lärm und Erschütterungen auf die dort lebenden Menschen und deren Häuser aus? Wird ihre Gesundheit und ihr Hab und Gut genügend geschützt?

Folgend ein Abschnitt aus den beim OBK öffentlichen Unterlagen:

Einwirkungen auf Menschen in Gebäuden

Die Wohnbebauung mit der geringsten Entfernung zur geplanten Erweiterung des Steinbruchs ist das Wohnhaus des landwirtschaftlichen Anwesens Hof Ulbert 1 in Odenspiel mit Entfernungen von minimal 340 m zum nächstliegenden potentiellen Sprengpunkt. Bei einer Entfernung von 340 m und einer maximalen  Lademenge je Zündzeitstufe von 34 kg wird der Anhaltswert A°=6 der DIN 4150 Teil 2

„Einwirkungen auf Menschen in Gebäuden“….. an diesem nächstgelegenen Wohnhaus mit einem prognostizierten KBF (max)Wert von 5,99 eingehalten. Der zulässige Anhaltswert A° = 6 wird auch an allen anderen weiter gelegenen Wohnhäusern eingehalten, wenn die in Tabelle 32 des Anhang 6 genannten Lademengen je Zündzeitstufe eingehalten werden.

Wir sind keine Geologen, aber diese Ausführungen verursachen bei uns kein gutes Gefühl (prognostizierter Wert 5,99 – zulässiger Wert 6)!

Wenn die Gemeinde Reichshof auch keine Entscheidungsbefugnisse in dieser Sache hat, so bitten wir Sie in Ihrer Stellungnahme an den Kreis, an die vor Ort lebenden Menschen und deren Sicherheit zu denken!

Ferner fragen wir hiermit an, ob Sie Herr Bürgermeister, sich beim Kreis dafür einsetzen werden, daß es einen Bürgerinformationsabend geben wird, bei dem dann im besten Fall die Ängste der Anwohner getilgt werden können.

Sollte die Anfrage nicht mehr im Bauauschuss beantwortet werden bitten wir um schriftliche Beantwortung.

Mit freundlichen Grüßen

Marlies Schirp