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In Reichshof können sich Jugendliche und junge Erwachsene zukünftig per WhatsApp über Freizeitangebote in der Gemeinde informieren. Der Gemeinderat billigte in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause finanzielle Mittel zur Unterstützung des innovativen Projektes „Jugendfreizeitbörse“

In der Gemeinde Reichshof gibt es vielfältige Angebote der außerschulischen Bildung und Freizeitgestaltung für Kinder und Jugendliche. Trotzdem fällt den ortsansässigen Institutionen auf, dass die vorhandenen Angebote insbesondere von Jugendlichen, die eigenverantwortlich über ihre Freizeitgestaltung entscheiden, noch mehr genutzt werden könnten. Es besteht die Vermutung, dass die vorhandenen Angebote bei den Jugendlichen der Flächenkommune oftmals nicht bekannt sind und somit der Zugang zu den Maßnahmen erschwert wird. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus verschiedenen Vertretern der regionalen Institutionen (Kreis- und Gemeindeverwaltung, Politik, verbandlicher und offener Kinder- und Jugendarbeit sowie Schulbetreuung) hat sich nun zum Ziel gesetzt, die gegenwärtigen Freizeitangebote jugendgerecht abzubilden.

Freizeitangebote für Jugendliche sind alle freiwilligen und unverbindlichen Angebote (z.B. offener Treff im Jugendzentrum, Angebote der Streetworkerin), regelmäßig stattfindende Gruppenangebote (z.B. Sportverein, Jugendgruppe der Kirchengemeinden) oder Ferienfreizeiten.  Institutionen im Bereich Sport, Musik und Kultur, kirchlicher sowie offener Jugendarbeit und Hilfsorganisationen bieten entsprechende Maßnahmen an.

Das Projekt

Das unten näher beschriebene Vorhaben versteht sich als ein Modellprojekt. Die hier gewonnenen Erkenntnisse sollen anderen Kommunen im Oberbergischen Kreis zu Verfügung gestellt werden, so sie sich als nachahmenswert empfehlen. Beabsichtigt ist, sich für eine LEADER-Förderung zu bewerben.  LEADER ist ein Programm für die Entwicklung des Ländlichen Raums auf Landesebene. Damit können Projekte aus den unterschiedlichsten Themenfeldern mit vielen verschiedenen Partnern entwickelt werden.  Projekte von und mit der Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen werden ein besonderes Gewicht in der kommenden Förderphase haben Zielgruppe Das Projekt richtet sich vorwiegend an alle jungen Menschen bis 27 Jahre, die im Reichshof leben und eine weiterführende Schule im Ort oder der näheren Umgebung besuchen oder diese bereits verlassen haben. Im Sinne eines inklusiven Grundgedankens sollen sich ALLE angesprochen fühlen, also auch geflüchtete Jugendliche, junge Menschen, die unter einer körperlichen, geistigen oder seelischen Beeinträchtigung leiden und solche, die aus finanzschwachen Familien stammen. Profitieren sollen insbesondere die jungen Menschen, die derzeit auf der Suche nach interessanten Freizeitangeboten sind.

Ziele

  • zielgruppenspezifische Darstellung der regionalen Freizeitangebote
  • Anstieg der Nutzung regionaler Angebote durch die Zielgruppe
  • Attraktivitätssteigerung: Leben in der Region
  • Einbeziehung der Zielgruppe zur Gestaltung passender Freizeitmaßnahmen
  • ggf. verbesserte Mobilität durch Bildung von Fahrgemeinschaften
  • Stärkung des Ehrenamts in der Kommune
  • Netzwerkarbeit und Kooperation der aktiven Träger; Abbau eines  Konkurrenzgedankens
  • Stärkung gemeinnütziger gegenüber kommerzieller Angebote mit Gewinnabsicht

Maßnahmen und Methoden

Die jugendgerechte Darstellung der Freizeitangebote für Jugendliche aus dem Reichshof soll vorwiegend über Whats-App-Broadcast-Gruppen erfolgen. Dieses Medium wurde gewählt, da die heutige Jugend auf diesem Weg am schnellsten und effizientesten erreicht werden kann. Zudem nutzen bereits viele Institutionen diesen Weg, um Informationen zu verbreiten. So kann auf vorhandene Strukturen zurückgegriffen werden. Da es junge Menschen gibt, die bewusst auf den Messenger-Dienst verzichten oder diesen aufgrund ihres Alters noch nicht nutzen, sollen auch alternative Verbreitungsformen (wie SMS, Emailverteiler, Internetauftritt der Gemeinde oder Reichshofkurier) genutzt werden. Zur Bewerbung der Freizeitangebote für Jugendliche können Texte, Filme, Bilder und Verlinkungen auf einen eigenen Internetauftritt eingestellt werden.

Wesentlicher Aspekt des Projektes ist die Einbeziehung der Zielgruppe. Zum einen sollen bereits aktive junge Menschen im Verein die Werbung gemeinsam mit den haupt- oder ehrenamtlich tätigen Mitarbeitenden in der Kinder- und Jugendarbeit gestalten, zum anderen können Jugendliche Wünsche in Bezug auf Angebote äußern und sich somit in die Gestaltung der Landschaft einbringen. Da das Thema der mobilen Erreichbarkeit der Angebote auch immer eine Rolle spielt, können über den Verteiler auch Fahrgemeinschaften gebildet werden. Die Projektverantwortung und –steuerung erfolgt durch eine pädagogische Fachkraft.

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