SPD Reichshof startet mit neuem Vorstand und jüngsten Vorsitzenden der Ortsvereinsgeschichte in die Zukunft

SPD Reichshof startet mit neuem Vorstand und jüngsten Vorsitzenden der Ortsvereinsgeschichte in die Zukunft

Unter strengen Hygieneauflagen blickte die SPD Reichshof in ihrer Jahreshauptversammlung im „Eckenhääner Huus“ gemeinsam auf die vergangenen Jahre zurück und stellt ein neues Team auf.

Neuer Vorsitzender der SPD Reichshof ist Niclas Klein aus Allenbach. Mit nur 19 Jahren ist er nicht nur der jüngste Vorsitzende der Ortsvereinsgeschichte, sondern aktuell auch der jüngste SPD-Ortsvereinsvorsitzende im gesamten Oberbergischen Kreis. Einstimmig wurde Klein von den anwesenden Mitgliedern in das Amt gewählt. „Ich bedanke mich für das mir entgegengebrachte Vertrauen und freue mich auf die anstehenden Aufgaben“, so Klein, der dem bisherigen Vorstand bereits als Schriftführer angehörte und als sachkundiger Bürger dem Tourismusausschuss der Gemeinde angehört.

Mit der Wahl endete auch die Amtszeit von Susanne Maaß, die nach über 11 Jahren als Ortsvereinsvorsitzende der Reichshofer SPD das Zepter an die nächste Generation übergab. „Die beruflichen Aufgaben haben in den letzten Jahren nicht abgenommen – im Gegenteil,“ so Maaß. „Meine kürzliche Wahl in den Personalrat der IHK wird zukünftig ebenfalls viel Zeit in Anspruch nehmen. Hinzu kommen viele private und ehrenamtliche Verpflichtungen, denen ich nun verstärkt nachkommen möchte“. Maaß bleibt dem Vorstand weiterhin als Beisitzerin erhalten.

Versammlungsleiter und Vorsitzender der SPD Oberberg, Thorsten Konzelmann (links) verabschiedete Susanne Maaß und gratulierte Niclas Klein, als neuen Vorsitzenden der Reichshofer Sozialdemokraten

Als neue stellvertretende Vorsitzende wurden Stephanie Schneider aus Nespen sowie Gerald Zillig und Robert Böer, beide aus Odenspiel, gewählt. Im Amt der Kassiererin bestätigt wurde Anja Theis aus Brüchermühle. Das Amt des Schriftführers übernimmt zukünftig Michael Ludwig aus Denklingen.

Neben Susanne Maaß stehen dem geschäftsführenden Vorstand Ralf Oettershagen, Marlies Schirp, Frank Sommer, Bruno Bluhm, Stefan Kleinjung und Wolfgang Rehfeld als Beisitzer zur Seite. Neue Mitgliederbeauftragte ist die 22-jährige Antonia Schneider. Als Revisoren wurden Klaus-Werner Jaeger, Bernd Krämer und Antonia Schneider gewählt. Neben den Vorstandswahlen wurden auch die Delegierten für die zukünftigen Wahlkreis- und Kreisdelegiertenkonferenzen gewählt.

„Nach einem enttäuschenden Wahlergebnis bei der vergangenen Kommunalwahl müssen wir uns jetzt gemeinsam neu ausrichten, uns verstärkt auf unsere Themen und Ziele konzentrieren und diese umsetzen.“, so Klein in seiner Antrittsrede. „Ich freue mich gemeinsam mit diesem neuen Team aus langjährigen erfahrenen und neuen jungen Mitgliedern die SPD Reichshof nach innen und außen zu modernisieren. Zusammen werden wir auf die Herausforderungen der Zukunft eingehen und die SPD in Reichshof wieder stärker in den Fokus der Bevölkerung rücken. Die anstehenden Aufgaben waren nie zuvor weniger und nie zuvor schwerer, aber ich bin davon überzeugt, dass wir diese als Team lösen und langfristig gesehen gestärkt daraus hervorgehen werden.“, so Klein.

„Wir haben in den letzten Jahren im Ortsverein viele neue, junge und engagierte Mitglieder dazu gewonnen“, so Maaß abschließend. „Ich freue mich sehr darüber, dass einige davon nun bereit sind, auch Verantwortung zu übernehmen. Die SPD Reichshof hat damit ein erfahrenes, junges und motiviertes Team, dass genügend Potenzial hat, die anstehenden Aufgaben und Herausforderungen zu bewältigen“.

Lukrative Zweck-Ehen im Reichshofer Gemeinderat oder „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern“

Kaum ist die Kommunalwahl vorbei, zeigen einige Parteien in Reichshof, worum es ihnen wirklich geht und was ihre Wahlversprechen wert sind.

Auf der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates am 02.11.2020 wurden neben der Vereidigung des Bürgermeisters und der Ratsmitglieder auch die stellvertretenden Bürgermeister gewählt und die zukünftigen Fach-Ausschüsse festgelegt.

Dabei offenbarte sich auf eindrucksvolle Weise, wie schnell Prinzipien, Standpunkte und Wahlversprechen ihren Wert verlieren können.

Beispiel 1: „Wenn Unabhängigkeit abhängig macht“
Die FWO ist die einzige unabhängige politische Kraft in der Gemeinde Reichshof. […] Wir dürfen uns aufregen über einen Bürgermeister, der Bürgermeister aller sein wollte, der sich dann aber schnell zu seinem Vorteil auf eine Seite geschlagen hat“. (Quelle: Homepage der FWO, www.fwo-reichshof.de)

Die jahrelange Ablehnung (nicht nur) der christdemokratischen Politik und des Bürgermeisters scheinen bei den Freien Wählern in Reichshof vergessen. Bissige, überzogene Haushaltsreden gegen den Bürgermeister und die Politik seiner Partei scheinen nicht mehr gültig. Vorwürfe der Vorteilsnahme gegenüber anderen sind in Erwartung der eigenen Zugewinne plötzlich nicht mehr so schwerwiegend.

Geht es doch nun um repräsentative Posten, wie u.a. der des stellvertretenden Bürgermeisters und lukrative Sitze und Vorsitze in den Ausschüssen und Gremien. Um diese zu erlangen, scheint auch die vielbeschworene „Unabhängigkeit“ der FWO ihre Grenzen zu haben. Was bedeuten schon Wahlversprechen und nahezu völlig politische Gegensätze, wenn man mit einer simplen gemeinsamen Liste die eigene „Macht“ erkaufen kann?

Mit der CDU als neuen Partner setzte die FWO ihren Bürgermeisterkandidaten letztendlich durch. „Frei“ und „unabhängig“ sind jedoch keine Adjektive, die man nach eigenem Ermessen auslegen kann.

Beispiel 2: „Klimaschutz aus Schall und Rauch“
Wir setzen uns für Klimaschutz ein„, „Wir unterstützen die Forstwirtschaft beim klimagerechten Waldumbau„, „Wir fördern umweltfreundliche Mobilität“ (Quelle: Wahlkampf-Slogans der CDU Reichshof, www.facebook.com/CDUReichshof)

Leider folgen diesen Versprechen keine Taten. Klimaschutz als Wahlkampfthema war bei allen Parteien populär. Schließlich war es vor der Corona-Pandemie DAS Thema, was die Welt und die Menschen bewegte.

Umwelt-, Natur-, und Klimaschutz werden jedoch auch nach Corona noch zu den größten Herausforderungen unserer Zeit gehören – auch in der Gemeinde Reichshof. Es wäre also folgerichtig und wichtig, dieses umfangreiche Aufgabenfeld für die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder, unserer Feriengemeinde und unserer Wirtschaft im politischen Handeln fest zu verankern und nicht weiterhin als lästige Randnotiz im ohnehin völlig überlasteten Bau-, Planungs-, Verkehrs- und Umweltausschuss abzuhandeln.

Die konstituierende Ratssitzung eröffnete für alle Parteien die Chance zu zeigen, dass dieses Thema für sie mehr als nur populistische Wahlslogans im Kampf um Wählerstimmen waren. Genutzt wurde sie nicht.

Und so scheiterte der Versuch zur Bildung eines eigenen Klima-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsausschusses an den Stimmen von CDU, FWO, FDP und dem parteilosen René Kaufmann.

Eine Begründung der Ablehnung blieben alle schuldig. Warum sollte man sich auch jetzt schon in die Nesseln setzen, wo es doch in der nächsten Ratssitzung noch einige Posten zu vergeben gibt.

Nur zwei Beispiele, die bereits jetzt zeigen, wie wenig sich doch geändert hat.

Kehrt erst einmal vor Eurer eigenen Tür!“, hören wir die Kritiker bereits rufen und genau das haben wir getan.

Auch die SPD Reichshof hat in der letzten Legislaturperiode in der Koalition mit der CDU einen Weg gesucht, soziale Politik, Ideen und Lösungen durchzusetzen. Auch wenn wir gemeinsam sicher viel für unsere Gemeinde erreichen konnten mussten wir schmerzlich erkennen, dass dies letztendlich wenig zielführend war. Viel zu oft wurden gute Ideen und Lösungen anderer ignoriert oder wortlos abgelehnt. Viel zu oft wurden Entscheidungen mit der komfortablen, garantierten Stimmenmehrheit ohne Diskussion durchgesetzt. Viel zu oft hieß es „Die gegen uns“ statt „Gemeinsam für Reichshof“.

Natürlich hätten wir uns auch die Wiederwahl unserer stellvertretenden Bürgermeisterin Susanne Maaß gewünscht. Doch wieder einmal hat sich gezeigt, dass gute Arbeit, Sympathie und großer Einsatz für die Gemeinde keinen Wert gegenüber parteipolitischen Machtstreben haben.

Das Ziel der SPD für die Zukunft ist klar: Themen-, sachorientierte und sozial gerechte Politik für die Menschen in unserer Gemeinde. Demokratische Entscheidungen müssen auf Grundlage von überzeugten Mehrheitsbeschlüssen erarbeitet werden und dürfen nicht mit Posten und Sitzen erkauft werden.

Wie wäre Politik in Reichshof, wenn man Lösungen, Kompromisse und letztendlich die für alle besten Entscheidungen gemeinsam erarbeiten würde? Es muss um unsere Gemeinde und die Menschen gehen und nicht um die Befindlichkeiten derer, die sie vertreten.

Die Hoffnung vieler, der Gemeinderat würde in seiner neuen Konstellation, mit wechselnden und immer wieder neu zu erarbeitenden Mehrheitsverhältnissen, diese echte Chance auf wirklich demokratische Entscheidungen ergreifen, konnte bereits in seiner ersten Sitzung begraben werden.